MEGALITHKULTUR 

 

 

Von Ahn zu Ahn: Beim Thema Megalithkultur geht der Blick weit zurück in die Frühgeschichte unserer Heimat. Spielt sich der bedeutenste Teil der germanischen Geschichte kurz vor der Zeitenwende und im 1.Jahrtausend danach ab, so handelt es sich bei der Megalithkultur um das 2. und 3. Jahrtausend vor der Zeitenwende.

Nun mag sich manch einer fragen, was die Jungsteinzeit mit den Germanen und unserer heutigen Alten Sitte zu tun hat, liegt sie doch geschichtlich weit vor diesen Themenbereichen. Der Schlüssel dazu ist wieder einmal die Ahnenverehrung.. Dabei ist zu bedenken, das nicht nur wir germanische Heiden heutzutage unsere Ahnen, insbesondere die germanischen Völker der Antike und des frühen Mittelalters verehren, sondern das die damaligen Völker dies mit ihren Vorfahren auch schon getan haben. Diese Ahnenverehrung bezog sich nicht nur auf die direkten persönlichen Vorfahren, sondern auch auf die persönlich nicht mehr bekannten Stammesväter und Mütter. Diese wiederrum haben ebenfalls ihre Ahnen verehrt, uns so weiter...

So zieht sich der Faden der Verbundenheit mit dem Glauben und der Kultur der Vorfahren bis in tiefe frühgeschichtliche Zeiten, zum Beispiel in die Zeit der Megalithkultur. Der Bezug zur Alten Sitte ergibt sich so aus der Ahnenverehrung, von der damaligen bis in die heutige Zeit. Gewaltige Steinmonumente wie die Menschen der Megalithzeit haben die Germanen zwar nicht errichtet, kleinere Steinsetzungen in Form von Hörgr (Steinaltäre), Schiffsetzungen und Steinkreisen haben in ihre Zeit überdauert.

 

Monumente aus Stein: Das Besondere an der Zeit vor 4000-5000 Jahren waren die gewaltigen Steinmonumente, die damals mit einfachsten Mitteln errichtet wurden. Tonnenschwere Steine wurden von den Menschen zusammengetragen und daraus große Grab- und Kultanlagen erreichtet, die zum Teil bis in unsere heutige Zeit bestehen. Ging die Wissenschaft noch vor wenigen Jahrzehnten von einer ausschließlichen Verwendung dieser Anlagen als Gräber aus, so mehren sich inzwischen die Hinweise, das kultische und auch astronomische Aspekte ebenfalls eine bedeutende Rolle in der Funktion der Steinsetzungen spielten.

 

Bautastein: Ein Bautastein ist ein schlanker, meist unbeschrifteter und senkrecht stehender Stein, der in Skandinavien und einigen angrenzenden Regionen aufgestellt wurde. Die Archäologie datiert Bautasteine hauptsächlich in die Zeit vom 5. Jahrhundert vor Chr. bis zum 5. Jahrhundert nach Chr. Zunächst dienten Bautasteine als Fruchtbarkeitssymbole und gingen wohl aus noch bronzezeitlichen Fruchtbarkeitskulten hervor. In späteren Jahrhunderten wandelte sich ihre Bedeutung in die von Grab- und Gedenksteinen um.

 

Dolmen: Als Dolmen werden solche Megalithbauwerke bezeichnet, die sich durch eine bestimmte Anzahl tragender Steine mit einer darauf befindlichen Deckplatte/Deckstein auszeichnen. Dieses Arrangement bildet eine Grabkammer, in der die Toten beigesetzt wurden. Der Begriff Dolmen leitet sich aus dem Bretonischen ab und heißt soviel wie "Steintisch". Dolmen dienten nicht nur als Gräber, sondern auf der Oberseite des Decksteins wurden nicht selten Opferungen durchgeführt, weshalb viele Dolmen auch den Namen Opfertisch tragen. Somit waren sie nicht nur Grabstätten, sondern auch Ritualplätze. Das Durchführen von Ritualen und Festen bei den Gräbern der Ahnen war in vorchristlichen Zeiten ein übliches Geschehen, so das eine Trennung von Grab- und Kultstätte bei Dolmen und anderen Megalithbauwerken ohnehin keinen Sinn macht.

 

Hörgr: Bei einem Hörgr handelt es sich um eine Steinsetzung in Form eines Altars, einer Pyramide, oder eines bewußt geformten Steinhaufens. Der Bau von Hörgr ist archäologsich vor allem aus der Hallstattzeit, also etwa von 800 v.Chr. bis 450 v.Chr. belegt. In der Snorra-Edda wird erwähnt, das Hörgr der Anrufung und Verehrung der Wanengötter dienten, die in der germanischen Frühzeit eine größere Rolle spielten, als in den Jahrhunderten nach der Zeitenwende. Diese Tatsache deutet auf die überwiegende Funktion von Hörgr als Altäre hin. In den skandinavischen Ländern ist es noch heute ein weit verbreiteter Brauch, sich an Orten mit vielen losen Steinen durch den Bau eines Hörgr ein Denkmal zu setzen, oder sie anstatt eines Christenkreuzes als Markierung von Berggipfeln zu errichten. Dieser Brauch geht auf die traditionellen Hörgr unserer Ahnen zurück.  
Die archäologisch belegten Hörgr aus der Antike haben zumeist die Form eines Würfels mit etwa 1 Meter Kantenlänge und werden aus flachen Steinen aufgeschichtet. Diese Form begünstigt die Nutzung des Hörgr als Altar.

Man errichtet Hörgr an Plätzen, wo man eine besonders intensive Kraft der Natur und der Götter spürt, also an Kraftplätzen. Sie funktionieren im geomantischen Sinne, ebenso wie sonst Kirchtürme, als Antenne für spirituelle Energien. Der Hörgr lädt sich mit diesen Energien auf und gibt sie an seine Umgebung ab. Meditationen wie das Utiseti (siehe Unterseite Rituale) führe ich in der Regel am Hörgr sitzend durch, da ich mich auf diesem Wege sowohl mit den empfangenen spirituellen Energien verbinden kann, als auch den Hörgr als Tor zu den 9 Welten der germanischen Mythologie nutzen kann, um diese zu bereisen.

 

 

Hügelgrab:

 

Menhir:

 

Schiffsetzung:

 

Steinheiligtum:

Bauanleitung: Ein Steinheiligtum muß nicht unbedingt 2 Meter hoch sein, allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, das bei unter 2 Metern Höhe gerne mal der obere Teil von respektlosen Menschen heruntergerissen wird. Mein erstes Steinheiligtum hatte zunächst etwa 1,90 Meter Höhe und nachdem ich den oberen Teil neu aufbauen durfte, habe ich mir überlegt das eine Höhe von mindestens 2 Metern für Frevler das Risiko ernorm erhöht, bei Beschädigungen Steine auf den Kopf zu bekommen. Seit über 4 Jahren hat es nun eine Höhe von etwa 2,30 - 2,40 Metern und es hat sich nie wieder jemand daran vergriffen. Vom kultisch-spirituellen Aspekt her tuts natürlich auch ein Steinheiligtum von 1 Meter Höhe.

Die mögliche Höhe hängt vom gewählten Durchmesser ab, für 2 Meter Höhe sollte man schon einen Durchmesser von etwa 1,5 Metern wählen. Wenn man 2 Meter oder etwas mehr erreichen möchte, ist es aber auch entscheidend das der untere Meter aus größeren und somit vor einem Wegrutschen stabileren Steinen besteht. 
Bei unserem Steinheiligtum sind im untern Meter zahlreiche Steine enthalten, die ich aus der näheren Umgebung zum gewählten Platz gerollt habe. Diese Steine sind nicht alle flach, sondern groß und massiv. In etwas über ein Meter Höhe habe ich durch zunehmend kleiner werdende Steine einen flachen Abschluß und somit einen Sockel geschaffen, auf dem ich dann kleinere und flache! Steine geschichtet habe. Die Spitze besteht dann eigentlich aus ein paar aneinandergestellten Steinen.

In sämtlichen Phasen des Bau habe ich darauf geachtet, solche Steine neben- und übereinander zu schichten, die von der Form her zueinander passen und somit stabil aufeinander stehen. Dafür ist es hilfreich neben der gewählten Stelle zunächst die Steine in 3 oder 4 verschiedene Größen geordnet zu sortieren. Man hat dann einen guten Überblick, welche Steine gut zueinander passen und kann jederzeit die benötigte Größe vom Haufen nehmen.

Zuletzt ist natürlich noch wichtig das der gewählte Platz einen flachen, horizontalen Untergrund hat, ansonsten rutscht das Steinheiligtum früher oder später in die Richtung ab, wo der Boden Gefälle aufweist. Ein etwas weicher Untergrund ist besser geeignet als harter, steiniger Boden. Weicher Boden gibt schon während des Bau nach und das Steinheiligtum sackt in eine sich selbst stabilisierende Form ein paar Zentimeter nach unten ab. Bei hartem Boden, womöglich noch mit Kieseln darauf wird es nur ein Rutschen zur Seite geben, was zum Kollaps führen kann, wenn man nicht wirklich perfekt gebaut hat.

Zusammengefasst:

-Der Durchmesser des Steinheiligtums muß groß genug gewählt sein,
 -Große Steine nach unten, kleine und flache Steine nach oben,
 -Von der Form zueinander passende Steine aufschichten,
 -Steine vor dem Bau nach Größe und Form sortieren,
 -Nur auf flachem Untergrund errichten,
 -Auf nach unten leicht nachgebenden Boden bauen.

Warnung: Sobald man einen schönes Steinheiligtum gebaut hat, kann sich ein gewisser Suchtfaktor einstellen und man bekommt das Bedürfnis noch weitere zu erreichten.

Lebensraum für Eidechsen & Co.: Ganz nüchtern und wissenschaftlich gesehen sind Steinheiligtümer nichts anderes als etwas spezielle Steinhaufen. Diese haben eine nicht zu unterschätzende Bedeutung für den praktischen Naturschutz, denn sie bieten wertvollen Lebensraum für Kleintiere. In ähnlicher Weise wie bei Trockenmauern finden diese in den Lücken und Nischen zwischen den Steinen ihre Bleibe. In den Hohlräumen des Steinheiligtums sind sie nicht nur in gewissem Maße vor Wind und Wetter geschützt, sondern auch vor ihren Feinden aus dem Tierreich und vor allem vor dem Menschen.

Der Bau eines Hörgr, oder einer anderen losen Steinsetzung dient somit nicht nur spirituellen Zwecken, sondern auch in ganz direkter Weise dem Naturschutz. Ob Eidechsen, Käfer, Spinnen, Wildbienen oder andere Kleintiere, sie alle können von so einem Bau profitieren und werden ihr neues Zuhause zwischen den Steinen sicher finden und bald annehmen. Um diesen Kleintieren auch im Winter Schutz zu bieten, ist es notwendig den Hörgr ein gutes Stück in den Boden einzutiefen. Bei etwa 50 cm Tiefe und genügend Hohlräumen zwischen den Steinen sind sie in der Kelleretage des Hörgr vor Frost geschützt.

 

 

Im Oktober 2010 wurde mit dem Bau des dritten Steinheiligtums begonnen. Dieses Steinheiligtum besitzt eine 50-70 cm messende Eintiefung in den Boden, um ein frostgeschütztes Refugium für Kleintiere zu schaffen.

Anhand dieses Steinheiligtums und der Absicht dabei einen in ökologisch und spiritueller HInsicht "idealen" Werk zu erschaffen, ermöglichen die folgenden Fotos jeden wichtigen Bauabschnitt mitzuverfolgen.

Das Loch für das Fundament des Steinheiligtums hat 1,61 m Durchmesser und eine Tiefe von 50-70 cm.

 

Die Vertiefung in der Mitte des Lochs wird mit Kieselsteinen, oder anderen kleinen Steinen aufgefüllt. Sie dient dazu Regenwasser aufzunehmen und die zukünftigen Bewohner bei Starkregen vor dem Ertrinken zu bewahren.

 

Größere, rechteckige Steine deuten die zukünftigen Hohlräume in der Kelleretage des Steinheiligtums an.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Steinkreise:

 

 

 

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Diese Seite wurde zuletzt aktualisiert am: 28.11.2011