ERNÄHRUNG

 

Auf dieser Seite widme ich mich der zur Alten Sitte passende Ernährung. Im ersten Teil geht es um die Ernährungsweise unserer Vorfahren, im zweiten Teil werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie man sich heutzutage und in Zukunft passend zum Glauben nach bioregionalen Maßgaben ernähren kann. Dieses Thema nimmt für mich persönlich eine große Rolle ein, denn kaum eine Spruchweisheit trifft so sehr zu wie, der Mensch ist, was er ißt!

 

 

Ernährung in der Alten Sitte:

Möchten wir an die Ernährung unserer Ahnen anschließen, so sollten wir als ersten Schritt dazu wieder selbstgesammelte Beeren, Kräuter und Pilze auf den Speiseplan bringen. Man sollte sich dabei aber gleich der Tatsache bewußt sein, das unsere Ahnen wesentlich bitterer gegessen haben, als wir es heute gewöhnt sind.

Damit der geschmackliche Unterschied am Anfang nicht zu groß ist, beginnt man am besten mit sehr schmackhaften Dingen wie Bärlauch, Brennesseln, Brombeeren, Himbeeren, Huflattich, Steinpilzen und Waldmeister. Als zweiten Schritt können wir uns dann an Dinge wie Gundermann, Löwenzahn, Sauerampfer und Wildrhabarber gewöhnen, die eine etwas bittere Note haben. Geschmack ist immer eine Frage von Erziehung und Gewöhnung, was uns zunächst unangenehm bitter vorkommt, wird uns schon nach kurzer Regelmäßigkeit sehr gut schmecken. Außerdem können wir die bitteren Wildkräuter heutzutage mit den gewohnten Dingen unserer Alltagsküche verbinden. Es wäre eine ziemliche Übertreibung und würde weit über meine Absichten hinausgehen, wieder genauso zu Essen wie es die Ahnen taten. Hier geht es darum das Beste aus beiden Zeiten/Welten miteinander zu verbinden. 

Da es sich bei der Alten Sitte um einen Naturglauben handelt, entspräche die dafür ideale Lebensweise und Ernährung der einer 100%igen Selbstversorgung. Da dieser Schritt für viele nicht ohne weiteres realisierbar ist, bieten eine bewußte Ernährung und die Herstellung eigener Lebensmittel neben dem Sammeln von Wildkräutern, zumindest einen Einstieg in Richtung Selbstversorgung. Gesundheitliche Aspekte spielen dabei natürlich auch eine große Rolle.

In diesem Zusammenhang ist zu beachten, daß es nicht die Absicht der Alten Sitte ist, die Lebensverhältnisse von vor 1000-3500 Jahren genau zu rekonstruieren. Kartoffeln, Mais und Tomaten und einige andere Lebensmittel gab es zur Zeit unserer germanischen Ahnen in Europa noch nicht, dennoch gehören sie auf den heutigen Speiseplan, da sie hier inzwischen heimisch geworden sind. Entscheidend ist, was in der heutigen Zeit in unserer Heimat wächst und somit in der Lage ist, Lebensmittel zu ersetzten, die aufwändig hergebracht werden müssen.

 

 

SELBERMACHEN: Zu den interessantesten Dingen der alltäglichen Glaubenspraxis gehört es, Lebensmittel selbst herzustellen. Dazu gehören in meinem Haushalt derzeit:

 

1. BROT:

Zum Brotbacken habe ich zunächst eine Brotbackmaschine verwendet. Dies hatte den Vorteil, daß die Bedienung des Gerätes nur ca. 10 Minuten in Anspruch nahm und die Herstellung des Brotes in den nächsten knapp 3 Stunden automatisch ablief und ich so Zeit für andere Tätigkeiten in der Küche hatte. Langfristig gesehen war ich aber mit der Qualität der Brote keinesfalls zufrieden. Bereits am Tag nach dem Backen waren die Brote trocken und bröckelig geworden und besaßen grundsätzlich keine Rinde. Die Brotrinde ist aber wichtig, um das Brot vor dem genannten schnellen austrocknen zu bewahren und stellt außerdem eine wichtige Geschmackskomponente dar.

Aus diesen Gründen bin ich später zum Backen per Backofen umgestiegen, nutze die Brotbackmaschine aber noch zum Kneten und ruhen lassen des Brotteiges, bevor dieses in den Ofen geschoben wird. In Bezug auf die eben genannten Vorteile einer ausgeprägten Brotrinde, bin ich nach kurzen Versuchen mit Kastenformen dazu übergegangen, meine Brote ohne irgendwelche Formen direkt mit dem Teig auf dem eingemehlten Backblech zu backen. Seitdem bin ich mit der Qualität der Brote endlich zufrieden. 

Durch das Backen des eigenen Brotes spart man die hohen Kosten, die für frisch gebackenes Brot beim Bäcker verlangt werden, bzw. die ungesunden Zutaten, die Brot aus der Backfabrik. Selbstgebackenes Brot benötigt keine Konservierungsstoffe und andere Lebensmittelchemie. Frisches, warmes Brot aus dem Backofen ist ein gesunder Hochgenuß.

Am einfachsten ist die Herstellung von Broten auf Basis von Hefeteigen; noch besser schmeckt es aber mit echtem Sauerteig. Eine solche Sauerteigkultur habe ich zu diesem Zweck in der Lechtinger Windmühle gekauft. Darüber hinaus ist Brotbacken auch ein spannendes Experimentierfeld, denn der Geschmack des Brotes lässt sich leicht und schnell varieren, ja nachdem ob man Zucker, Honig, Sirup, Ahornsirup, etc. verwendet. Man kann auch zwischen Wasser, Molke, Wasserkefir, Milchkefir und Milch als Flüssigkeit für das Brot wechseln. Es lassen sich alle möglichen Gewürze verwenden, oder Wein, Bier, Met, Joghurt, Käse, Kartoffeln, Eier, Körner, Kräuter, Obst und Gemüse hinzugeben. Die Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt.

 

2. ESSIG:

Essig stelle ich inzwischen selber her. Dazu gibt es mehrere Möglichkeiten. Die einfachste besteht darin, Wein solange geöffnet stehen zu lassen bis er sich in Weinessig verwandelt hat. Schmackhafter und vor allem gesünder ist aber Essig, den ich mithilfe des Kombucha Pilzes herstelle. Dazu geht man genauso vor, wie etwas weiter unten die Herstellung des Kombucha-Getränkes beschrieben wird. Der Unterschied besteht nur darin, den Kombucha ein paar Tage länger gären zu lassen, bis Kombuchaessig entsteht.

 

3. MET:

 

4. NUDELN:

Zur Herstellung eigener Nudeln benötigt man gar nicht viele Hilfsmittel. Als erstes habe ich mir eine Spätzlepresse gekauft. Für andere Nudelsorten ist dann noch eine Nudelmaschine nötig.

 

 

AUSBLICK:

In Kürze werde ich mich daran wagen Met selbst zu brauen; die notwendigen Gerätschaften sind bereits angeschafft. Irgendwann in den nächsten Jahren möchte ich mir auch noch einen Kleingarten zulegen, um dort eigenes Gemüse anzubauen. Da letzteres aber in absehbarer Zeit für mich noch nicht zu realisieren ist, erhalten Sammeltätigkeiten in der freien Natur einen sehr großen Stellenwert. Das Sammeln bezieht sich vor allem auf Kräuter und Früchte.

 

FAZIT:

Nicht zu vergessen sind bei der eigenen Herstellung von Lebensmitteln auch Aspekte des Umweltschutzes. Das äußert sich zunächst schon einmal in der geringeren Menge Müll, die man verursacht. Bei mir fallen keine Milchverpackungen mehr an, keine Joghurtbecher, keine Plastikfolie für Brot, keine Plastikflaschen für Cola und Nudeln, keine Verpackungen für Fisch, usw, usw.

Das waren nur ein paar kleine Beispiele, die aber zeigen, daß man auch als Mitglied der mitteleuropäischen Zivilisation genügend Möglichkeiten hat, bewußter und naturnaher zu essen und zu leben. Im Vergleich zu einer 100%igen Selbstversorgungung sind das erst ein paar Tropfen auf heißen Steinen, für mich persönlich ist es aber noch recht neu und zumindest ein Anfang. Täglich suche ich nach Möglichkeiten diesen Weg weiter zu beschreiten.

 

 

 

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Diese Seite wurde zuletzt aktualisiert am: 31.05.2017